Der Windelmanufaktur-Test

 

Seit nun fast zehn Jahren wickle ich meine Kinder mit Stoffwindeln – alle vier vom ersten Tag an. Das Wickeln mit Stoffwindeln ist etwas sehr Normales in unserer Familie – so sehr, dass meine beiden Großen letztens ganz irritiert waren, als ich ihnen sagte, die Mehrheit der Menschen in unserem Land würde Wegwerfwindeln nutzen. Ich blickte in ernsthaft ratlose Kindergesichter. Das verstanden sie nicht. Sie hatten bisher den kleinen Bruder eines Freundes mit seinen Pampers für eine absolute Ausnahmeerscheinung gehalten.

Im Laufe der letzten Jahre sind unzählige Windeln verschiedenster Hersteller und Materialien durch meine Hände gegangen. Immer wieder gab es mal ein Modell, das mich besonders begeistert hat. Nie war ich aber bereit, mich komplett für ein einziges System zu entscheiden. Ich liebte die Abwechslung und Vielfalt in unserem Windelregal und war überzeugt, dass viele verschiedene Windeln mir die Möglichkeit geben, für jede Situation die passende Windel heraussuchen zu können.

Um ehrlich zu sein: ich war äußerst zufrieden mit meinem Windelsammelsurium. Regelmäßig stand ich vor dem Regal und freute mich an den bunten, wunderschönen Windeln (ja, ich habe einen Stoffwindeltick – jetzt ist es amtlich) – bis zu dem Punkt, an dem ich die Windeln der Windelmanufaktur testete.

Ganz ehrlich: ich hätte es nicht tun sollen.

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Vielleicht hätte ich noch weiter um diese Windeln herumschleichen sollen, ohne sie zu kaufen. Das habe ich nämlich ewig getan. Bis in den Warenkorb des Onlineshops hatten es die Windeln schon geschafft. Nur den letzten *klick* habe ich ewig nicht getätigt. Irgendwie war mir das Ganze dann doch zu teuer. Ich hatte ja auch genug Windeln. Und überhaupt… NOCH ein weiteres System???

Vielleicht hätte ich weiter nur schauen und die wunderschönen Designs bestaunen sollen. Dann wäre ich heute noch zufrieden mit dem Rest meiner Windelsammlung.

Irgendwann habe ich dann aber doch den letzten *klick* im Bestellvorgang getätigt. Meine erste Manufakturwindel flatterte ins Haus (in einem Pizzakarton! Leute, schon da hätte ich ahnen sollen, dass mich das Unternehmen begeistert!). Ziemlich kurze Zeit später hatten hier plötzlich beide Wickelkinder Windeln der Windelmanufaktur – die anderen Stoffwindeln (und hey, wir sprechen hier nicht über irgendwelche Chinawindeln, sondern wirklich nettem Windelstuff, den ich zum Teil extra im Ausland bestellt hatte!) strafte ich mit völliger Missachtung. Sie interessierten mich nicht mehr. Das Thema war durch. Nur nachts wickelte ich weiter mit Höschenwindeln und Wollis.

Ich könnte jetzt schreiben, dass sich hier einfach das beste System durchgesetzt hat (und würde dabei nicht mal lügen. Der Bartträger fragte mich ja letztens, ob „die Frau mit den innovativen Windeln da aus Dresden sich das Ganze wenigstens hat patentieren lassen“ – das sagt, zumal aus dem Mund eines Pragmatikers OHNE Stoffwindeltick, ja schon irgendwie alles.). Ich könnte schreiben, dass mir das Wickeln mit den Manufakturwindeln NOCH mehr Spaß macht als mit den anderen Stoffwindeln. Dass die deutlich geringeren Wäscheberge für die Manufakturwindeln sprechen. Oder ich es wirklich schätze, mit in Deutschland handgenähten und somit fair produzierten Windeln wickeln zu können. Alles richtig. Alles Pluspunkte dieses wirklich wunderschönen Systems.

Der Hauptgrund aber ist: unser Kleinkindmann hat sich verliebt. Er trägt nicht mehr nur Windeln, sondern seine „Henriette“ (ja, es gibt die passenden Windeln zum Buch!) oder das „Rotkäppchen“. Er ist es, der nun auch nachts mit seiner Feuerwehrwindeln schlafen gehen will oder sich nach dem Wickeln im Schlafzimmer vor dem großen Spiegel verbiegt, um auch die Rückseite der Rotkäppchenwindel bestaunen zu können. Plötzlich stehe ich abends am Waschbecken und wasche eine der heißgeliebten Außenwindeln noch schnell mit der Hand durch, damit der Kleinkindmensch am nächsten Morgen anstelle eines Wutanfalls, zufrieden mit der Bimmelbahnwindel durchs Haus tigern kann. Letztendlich habe nicht ich mich für das Wickeln mit den Manufakturwindeln entschieden. Ich habe bloß ein Angebot gemacht. Entschieden hat sich mein Sohn.

Ziemlich früh keimte da ein Gedanke während einer Hunderunde in mir auf: wie wäre es mit einem Windeltest? Die Idee reizte mich. Ich sprach mit Stephanie, der Macherin der Windelmanufaktur. Und siehe da: das Projekt nahm Formen an.

Um es kurz zu machen: hier die Eckdaten des Tests:

 

Zwei Wickelkinder

ein Jahr

ausschließlich Windelmaufakturwindeln

 

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Die Langversion:

Die Windeltester sind:

  • unsere „Fluse“, 7 Monate alt, bisher vollstillend und ein Windelträger, der bisher so ziemlich alles geflutet hat, was man an Windeln fluten konnte. Und nein, ich stelle mich nicht an. Die drei Geschwister waren mit weit weniger Saugvolumen zufrieden. Die Fluse stillt halt gern und oft – irgendwo muss der Output ja hin. Logisch.
  • unser Kleinkindmensch, 2,5 Jahre, ziemlich aktiv, nur mäßig begeistert vom Windelwechseln (schnell muss es gehen) und ein Kind, das deutlich mehr als der Sechsjährige hier im Haus isst (ihr ahnt, was das heißt…?). Irgendwann während des Testzeitraums wird der Kleinkindmensch sicher die Toilette für sich entdecken. Einzelne Versuche unternimmt er schon jetzt, aber so wirklich ernst ist es ihm noch nicht damit.

Beides sind Jungs, die ja (zumindest las ich das immer mal wieder) als schwierige Kandidaten für die Windelmanufakturwindeln gelten (aber mal unter uns: ich halte das für ein Gerücht!).

Beide Windelträger werden fortan nur noch mit den Windeln der Windelmanufaktur gewickelt: tags und nachts, bei Ausflügen, in Urlauben und auch (ab Sommer dann) im Kindergarten.

Der Kleinkindmann trägt einfach weiter seine Windelmanufakturwindeln. Wir haben ja genug (lacht nicht, aber die Winden scheinen sich zu vermehren!). Unser Baby dagegen wird von der Windelmanufaktur ausgestattet. Am Ende des Testzeitraumes werde ich diese Windeln wieder verkaufen und den Erlös spenden. Bereichern will ich mich ja nicht am Windeltest.

Herausfinden möchte ich:

  • wie es ist, ausschließlich mit einem einzigen System zu wickeln
  • ob drei Außenwindeln wirklich reichen
  • ob die Originaleinlagen (ich hatte bisher noch nie welche in der Hand, geschweige den am Kinderpopo) sich wirklich lohnen
  • ob die Windeln der Windelmanufaktur uneingeschränkt alltagstauglich sind
  • wie andere Menschen (Erzieher, Babysitter, Großeltern) mit ihnen klar kommen
  • und auch: wie teuer das Wickeln mit den Windelmaufakturschätzchen ist. Dafür wird am Ende des Tests der Einkaufspreis der Windelausstattung dem Wiederverkaufspreis gegenübergestellt.

Berichten werde ich hier im Blog, wie es mit dem Windeltest voran geht. Im nächsten Artikel zum Thema werde ich von unseren Testvorbereitungen schreiben und auch erklären, was die Windelmanufakturwindeln zu etwas Besonderen macht (es soll ja Leute geben, die sie noch nicht selbst in der Hand hatten…).

 

Wie es mit dem Windelmanufaktur-Test weiter ging, könnt ihr hier und hier nachlesen. Ein letzter Testbericht steht noch aus.

 

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