Kakaoschnuten

 

Okay, dann heißt das Ding Kakaoschnuten. Warum auch nicht.

Je länger ich darüber nachdenke, umso passender finde ich den Namen. Wir sind eine Kakaoschnutentruppe.

Immer, wenn es hier nicht gut läuft…Oder immer, wenn ich das Bedürfnis nach einem Augenblick Harmonie habe, nach einer kurzen Gemeinsamkeit mit den Kindern..Immer dann, wenn uns nicht nur die Hände, sondern auch die Herzen kalt sind und wir uns wärmen wollen: innerlich und äußerlich… Immer, wenn ich den Kindern eine Freude machen will, oder auch mir…

…immer dann treffen wir uns zum Kakaotrinken am Esstisch.

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Es ist ein festes Ritual, unsere Kakaorunde. Jeder trinkt aus seiner eigenen, ganz speziellen Tasse. Jeder sitzt an seinem eigenen Platz. Jeder flitzt, sobald ich das Wort „Kakao“ rufe, zum Esstisch. Jeder räumt am Ende seine Tasche in die Küche. Die Abläufe sind trotzdem unterschiedlich. Mal koche ich „echten“ Kakao im Topf, mal mache ich nur Milch heiß und jeder füllt sich selbst sein Kakaogetränkepulver in die Tasse. Mal backe ich einen Kuchen dazu, mal darf der Sechsjährige zum Bäcker flitzen und für jeden ein Stück kaufen gehen. Mal gibt es nur ein paar Apfelschnitze – oder eben auch nichts weiter als Kakao. Gelegentlich gehen wir auch ins Café einen Kakao trinken.

Es gibt Zeiten, da habe ich nahezu täglich das Bedürfnis nach einem Kakao mit den Kindern. Oder sie mit mir. Und es gibt Zeiten, ist das seltener der Fall.

Alltagsperlen schaffen

Ich bin kein Mensch, der das Besondere oder Aufregende sucht. Ich brauche kein superspezielles Hobby oder den ultraperfekten Familienausflug am Wochenende. Ich liebe den Alltag und seine kleinen Momente: Morgens mit meinen Kindern beim Frühstück zu sitzen und die Vögel im Garten zu beobachten, gemeinsam mit ihnen zu kochen, im Wald die ersten Buschwindröschen zu entdecken oder einfach die Wäsche zusammenzulegen, während meine Große ihren kleineren Geschwistern stolz aus einem Buch vorliest… das sind Momente, die mich glücklich machen.

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Die Kakaorunde mit den Kindern ist so eine Alltagsperle. Es ist die Gelegenheit innezuhalten und zu genießen: das Alltägliche und Kleine, den Moment und vor allem: die eigenen Kinder!

Mit jedem Kakaotrinken feiern wir uns als Familie. Wir genießen nicht nur Essen und Trinken, wir genießen auch uns. Es entsteht wieder ein Stück Nähe und Achtsamkeit. Die Gespräche bekommen plötzlich eine andere Tiefe. Manchmal reden wir aber auch gar nicht, sondern sitzen nur und trinken. Manchmal reden alle gleichzeitig. Und manchmal albern wir einfach herum.

Wir kommen zusammen und drücken gemeinsam die „Pause-Taste“ unseres turbulenten Familienalltags – bis wir am Ende, an Körper und Seele gestärkt, wieder alle hektisch aufbrechen und das weiter machen, was wir für unsere Kakaorunde unterbrochen haben.

Glücklich und zufrieden stehen dann lauter Kakaoschnuten vom Tisch auf.

Insofern: ja, der Blogname passt!

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