Wir bauen ein Bohnentipi

Bohnentipi - wird auch ohne Bohnen sofort bespielt

 

Meine Kinder sind richtige Draußenkinder. Sobald das Wetter besser wird und sich die ersten Sonnenstrahlen zeigen, verbessert sich die Stimmung schlagartig. Alle wuseln geschäftig im Garten herum und spielen, gärtnern, bauen, spielen Fußball oder genießen einfach den Duft des Frühlings.

Also naheliegend, dass wir den Garten auch als Spielbereich für die Kinder nutzen und ausbauen. Das erste Projekt in diesem Jahr: ein Bohnentipi!

Es ist der ideale Aufenthaltsort für die Kinderbande: im Sommer, wenn die Bohnen hochgewachsen sind, schattig und kühl und vor allem: ein gemütliches Versteck. Ein Ort, der thematisch nicht festgelegt ist und Indianerzelt, Puppenstube, Forschungsstation und Räuberhöhle gleichermaßen sein kann. Außerdem etwas, das mit wenig Geld und geringem Aufwand selbst gebaut werden kann. In diesem Fall sogar von den Kindern selbst. Ich habe mir selbstredend helfen lassen.

Weil ich immer wieder gefragt werde, wie genau wir unser Bohnenzelt gebaut haben, hier eine ausführliche Bauanleitung. Versteht das Ganze als Anregung, es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Tipi zu bauen.

Benötigt werden:

  • Stäbe als Rankgerüst. Wir haben zehn Bambusstäbe aus dem Baumarkt genommen mit einer Länge von 2,20.
  • Gartenschnur – es geht aber sicher auch Paketband oder ähnliches
  • Draht
  • Bohnensamen – rankende, gut wachsende Sorten sind ideal. Wem Bohnen in einem Garten mit kleinen Kindern zu gefährlich sind (roh sind sie giftig), kann auch Erbsen, Wicken oder andere einjährige Kletterpflanzen nehmen. Mehrjährige Kletterer sind oft schwierig, weil sie mit den Jahren ein zu großes Gewicht für das Bambusgerüst bekommen.
  • Rindenmulch (Spielplatzqualität)

Bohnen über Nacht einweichen. Sie werden dadurch fast doppelt so groß und vor allem: sie keimen deutlich schneller!

Bohnentipi - zuerst einen Krei aus Steinen legen

Bohnentipi – zuerst einen Krei aus Steinen legen

Mit Schnur, Holzpflock und jeder Menge Steinen einen Kreis aufzeichnen. Den Durchmesser (180cm) haben wir nach Augenmaß bestimmt. In unserem Fall: eine gute Größe! Ich bin mir nicht sicher, ob die Kinder meine geometrischen Ausführungen zum Thema verstanden haben. Aber vielleicht denken sie in der Schule irgendwann mal an den Bau des Bohnentipis, wenn ihnen ein Lehrer erzählt, dass alle Punkte eins Kreises den selben Abstand zum Mittelpunkt haben… Auf jeden Fall legten die Kinder lauter Steine dorthin, wo die Schnur zu ende war. Selbst der Kleinkindmensch hatte das Prinzip schnell verstanden.

Bohnentipi - einen spatenbreit den Rasen abstechen

Bohnentipi – einen spatenbreit den Rasen abstechen

Dann rundherum ein spatenbreites Stück Rasen abstechen. Ich habe über weite Strecken die Kinderbande arbeiten lassen. Nicht vergessen: das Tipi braucht einen Eingang, der idealerweise gegen Norden (da wachen die Pflanzen sowieso nicht so gut – zu wenig Licht) liegen sollte. In diesem Bereich kann das Gras ruhig stehen bleiben.

Dann die Stangen einsetzen, vom Kind festhalten lassen und mit Draht zusammenschustern.

Gartenschnur horizontal zwischen den Stangen spannen im Abstand von jeweils 25cm, damit die Bohnen später daran empor klettern können.

Bohnentipi - Stangen vom großen Kind zusammenhalten lassen

Bohnentipi – Stangen vom großen Kind zusammenhalten lassen

Rindenmulch in Spielplatzqualität in die Mitte kippen (auf den Bildern ist nur ein Sack verteilt, ein zweiter wurde am Folgetag nachgekauft), damit das Tipi auch dann noch gut zu bespielen ist, wenn die Bohnen gewachsen und es drinnen schattig ist oder nass. Irgendwann leidet sonst der Rasen im Innenbereich und die Kinder sitzen im Matsch (muss auch nicht verkehrt sein. Meine Kinder lieben Matsch).

Bohnentipi - wird auch ohne Bohnen sofort bespielt

Bohnentipi – wird auch ohne Bohnen sofort bespielt

Die Erde lockern und ggf. mit Kompost verbessern. Bohnen setzen. Wir haben jeweils drei Bohnen pro Stab gesetzt. Nicht immer keimen alle Bohnen. So sind wir auf der sicheren Seite und lassen die jeweils kräftigste Bohne stehen. Gut angießen und fortan feucht halten.

Schon nach zwei Wochen keimen die Bohnen.

Bohnentipi - die ersten Bohnen keimen!

Bohnentipi – die ersten Bohnen keimen!

Bisher haben sie den buddelnden Hund (wir haben noch etwas Kompost mit eingearbeitet, um die Qualität der Erde zu verbessern – der Fellträger hier war entzückt!), die fußballspielenden Kinder und den Forscherdrang des Zweijährigen („abreißen, Mama?“) überlebt. Aktuell (drei Wochen nach dem Pflanzen) sehen sie so aus:

Bohnentipi - nach drei Wochen sind es schon richtig kleine Bohnenpflanzen

Bohnentipi – nach drei Wochen sind es schon richtig kleine Bohnenpflanzen

Ich berichte, wie es hier weiter geht mit dem Tipi…

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