Sechs Tipps, wie du als Mutter einen Scheißtag überlebst

Sechs Tipps, wie du als Mutter einen Scheißtag überlebstPicture by Alaxander Dummer / unsplash

Als Mutter bist du wie ein schweizer Uhrwerk. Du läufst. Du funktionierst. Zuverlässig und selbst dann, wenn die Zeichen eher auf Weltuntergang, als auf Schönwetter stehen. Musst du ja auch. Aber was, wenn das einmal nicht der Fall ist? Weil die Nerven schon beim Frühstück blank liegen oder Sorgen den Tag erschweren? Weil du – ich weiß, Mütter scheinen das nicht zu dürfen, aber werden es trotzdem – einfach krank bist? Wenn sich – aus welchen Gründen auch immer – der Tag wie Kaugummi zieht und du keine Ahnung hast, wie du die 20:00 Marke knacken sollst?

Bedauerlicherweise gibt es diese Tage einfach, an deren einziges Ziel es ist, sie möglichst schnell und unbeschadet zu überleben. Hier meine Überlebenstipps für Mütter in Krisensituationen. Dreizehn Jahre Muterschaft und vier Kinder haben mich gleichermaßen erfinderisch und pragmatisch werden lassen:

1: nimm es an

Scheißtage gehören dazu. Je mehr du das annehmen kannst und dich von der Erwartungshaltung löst, immer supertoll funktionieren zu müssen, umso einfacher wird es. Wenn wir unseren Kindern, Kollegen, Nachbarn oder der Bäckersfrau zugestehen, mit dem falschen Fuß aufgestanden oder einfach mal schlecht drauf zu sein – warum dann nicht uns selbst?

Im Ernst: es wird so viel leichter, diese Tage zu überstehen, wenn wir nicht krampfhaft versuchen, irgendwie doch noch Höchstleistungen zu bringen.Oder uns innerlich von Schuldgefühlen zerfressen lassen, weil wir es eben nicht tun.

2: mach es dir leicht

Wenn du mit einem gebrochenen Fuß zu Hause liegst, versuchst du ja auch nicht, einen Marathon zu laufen. Gleiches gilt aber auch für gebrochene Herzen, Sorgen, Überforderung und Magen-Darm. Erlaub dir nicht nur, ausgebrannt und verletzlich zu sein – handel danach.

Heißt konkret: schalte mal mindestens einen Gang runter. Die Welt dreht sich weiter, wenn du die Böden nicht wischst. Es ist völlig egal, ob du die Wäsche zusammenlegst, es einen Tag später erledigst oder deine Kinder Klamotten einfach in die passenden Schubladen stopfen. Du kannst nächste Woche wieder alles bügeln (falls es dich glücklich macht). Wenn du in den Seilen hängst und vor Überforderung kaum mehr geradeaus gucken kannst, machst du bitte nur das Nötigste.

3: Wanne statt Wäsche

Oder, um es mit anderen Worten zu sagen: kümmer dich. Um dich selbst! Warte nicht darauf, dass sich ein Zeitfenster öffnet, in dem du plötzlich Zeit hast für dich. Das passiert im Leben mit Kindern sowieso viel zu selten und dreimal nicht an einem Scheißtag. Nimm dir also die Zeit. Ja, auch dann, wenn anderes liegen bleibt (s.o.). Auch dann, wenn deine Kinder mal für ein paar Minuten frustriert sind, weil du eben nicht funtionierst wie sonst. Wenn du eigentlich gerne noch einen Kuchen gebacken oder ein Kinderbuch vorgelesen hättest.

Wenn du diejenige bist, die sich um Kinder kümmern soll, dann ist dein Wohlergehen die Basis. Dann hast du nicht nur das Recht, sondern auch die verdammte Pflicht, dich um dich selbst zu kümmern. Um deine Bedürfnisse und deinen Kraftakku. Steig also über den Wäscheberg und geh in die Wanne. Oder lies in Ruhe ein Buch. Trink einen Tee. Völlig egal was – tu das, was dich für einen Moment glücklich macht.

4: hör mal für einen Tag auf zu werten

Wir sind ja bekanntlich unsere größten Kritikerinnen und Weltmeisterinnen in schlechtem Gewissen. Es ist bestimmt super, den Fernsehkonsum unserer Kinder kritisch zu hinterfragen oder tagtäglich auf ein vollwertiges Bioessen zu achten. An Scheißtagen müssen wir ganz dringend mal auf die Pause-Taste drücken. Und aufhören, jeden Scheiß zu hinterfragen.

Kinder sterben nicht von einer TK-Pizza oder Dosenravioli (im Gegenteil: meine fallen mir an solchen Tagen um den Hals). Von ein paar Stunden Fernsehen „zu viel“ wird keiner verhaltensauffällig oder blöd. Und auch, wenn wir mal einen ganzen Tag lang nicht an die frische Luft gehen, wenn wir Hörspiele in Dauerschleife anmachen und vieles anders läuft, als wir es uns wünschen: es ist nur ein Tag im Leben unserer Kinder. Sie nehmen keinen Schaden davon.

5: Reden hilft

So verständlich unser Bedürfnis ist, solche Tage aus unserem Gedächtnis zu streichen: es ist genau der falsche Weg. Denn was hilft, ist reden!

Reden mit anderen Müttern darüber, wie es ist, überfordert oder krank zu sein. Denn ihr werdet sehen: alle kochen nur mit Wasser. Es tut einfach unbeschreiblich gut, sich in guter Gesellschaft zu fühlen.

Reden mit den Kindern. Darüber, dass es anstrengende und frustrierende Tage gibt. Und wir alle das Recht darauf haben, überfordert, ausgebrannt oder traurig zu sein.

Reden mit dem Rest der Familie: mit Partnern, Großeltern oder Nachbarn! Weil sie nur dann mitfühlen können, wenn sie die Chance haben zu erfahren, wie es uns geht. Und wir nur dann Hilfe empfangen können, wenn wir darum bitten. In diesem Sinne: sei kein Einzelkämpfer! Es spricht für, nicht gegen dich, wenn du aktiv um Hilfe bittest.

Natürlich musst du an einem dieser Scheißtage nicht auch noch zum Hörer greifen und die halbe Nachbarschaft informieren. Aber es schadet ganz sicher nicht, sich im Nachhinein zu öffnen und verletzlich zu zeigen. Letztendlich sitzen wir nämlich alle im selben Boot.

6: Krisenvorsorge

Scheißtage kommen unangekündigt – sei also vorbereitet.

  • Schaff dir ein belastbares Netzwerk an (Babysitter, Nachbarn, Großeltern – was auch immer), die du im Notfall kontaktieren kannst.
  • Hab für Tage, an denen schon ein einfaches Nudelgericht deine Nerven strapaziert, einen Vorrat im Schrank, der binnen weniger Minuten aufgewärmt und ganz nach Kindergeschmack ist. Auch wenn ich Dosenravioli nie, nie nie (!!!) unter normalen Umständen essen würde – sie haben mir an harten Tagen schon den Allerwertesten gerettet.
  • Hier liegt gut versteckt immer ein Schein für Notfälle parat, damit ich ohne zum Geldautomaten fahren zu müssen (ja, das Landleben…) den Pizzaboten zahlen kann. Und ja, der kommt hier regelmäßig vorbei, weil manchmal eben nicht alles geht: kochen, mit Kindern spielen – oder einfach mal ein paar Minuten ausruhen.
  • Immer gut: ein bisher noch unbekanntes Spielzeug, das du bei Bedarf aus dem Hut zaubern kannst und eine Watchlist beim Streaminganbieter deiner Wahl, auf der du einfach nur auf Play drücken musst. Ja, an manchen Tagen ist selbst Seriensuche zu viel!

Und noch ein ganz pragmatischer Tipp zum Schluss:

Wenn es hart auf hart kommt und du dich vor Müdigkeit kaum mehr aufrecht halten kannnst: leg dich ins Kinderzimmer aufs Bett, während deine Kinder spielen. Wenn deine Kinder noch klein sind, räum vorher alle Gefahrenquellen aus dem Weg und mach die Tür zu.

Wenn deine Kinder etwas größer sind, leg dich aufs Sofa und mach den Fernseher an. Du magst es fragwürdig finden, Kinder vorm TV zu parken. Aber dann, wenn gar nichts mehr geht, wenn die Kraft alle und die Nerven blank liegen – dann ist es tausendmal besser, zufrieden mit den Kindern vorm Fernseher zu kuscheln, als fernsehfrei herumzuschreien.

Auch immer wieder gut: sich ins Bett legen und Kindern im Kindergartenalter einen Arztkoffer in die Hand drücken. Während sie dich untersuchen und dir vierundsiebzig Pflaster aufkleben, hast du eine halbe Stunde, in der du nicht funktionieren musst. Du spielst ja quasi schon dich selbst…

So, und jetzt bist du dran: welche Tipps hast du, um Scheißtage möglichst gut zu überleben? Ich bin gespannt!

Vielleicht interessiert dich auch mein Artikel über Faule Mütter oder der über Fünf Zutaten gelassener Elternschaft? Viel Spaß beim Lesen!

 

 

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