Bücher zum Thema Meer – #kinderbuchrunde Teil 3

Ich gebe zu: das Thema der heutigen #kinderbuchrunde auf Instagram kommt nicht von ungefähr. Ich liebe das

Meer

Es gibt kaum etwas (von den Lieblingsmenschen einmal abgesehen), das mich glücklicher macht und zufriedener. Es gibt nichts, das ich jedes Jahr aufs Neue mehr erwarte als den ersten Blick auf das Meer, das Rauschen der Wellen, den Geruch von Salz. Weil meine nächste Zeit am Meer noch in unbestimmter Ferne hängt, gibt es heute dazu ein Special bei der Kinderbuchrunde.

Die Auswahl heute fiel mir mehr als schwer. Denn es gibt so unendlich viele tolle Kinderbücher, die im, auf oder am Meer spielen. Für euch habe ich heute zwei Bücher im Gepäck, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Bücher, die sich auf eine ganz eigene Weise dem Thema nähern. Die ihren Fokus auf gänzlich unterschiedliche Dinge legen. Und trotzdem eines gemeinsam haben: eine ganz  wunderbare und einzigartige Bildsprache.

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Frankfurter Buchmesse. Ich nehme diese Buch in die Hand und überlege, ob das etwas für uns sein könnte. Gemeinsam mit meinem Fünfjährigen schaue ich es an, lese einzelne Passagen und staune angesichts der berührenden Bilder und Texte. „Was meinst du?“, frage ich anschließend. „Mama, das ist ein sehr gutes Buch“, stellt der Fünfjährige fest.

Definitiv: mein Sohn hat ein Gespür für gute Kinderbücher. Die Nominierung zum Jugendliteraturpreis 2019 bestätigt das. Warum

Stadt am Meer

von Joanne Schwartz und Sydney Smith mich so nachhaltig begeistert, könnt ihr jetzt lesen. Stadt am Meer erzählt die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie in den Fünfzigern. Ein Buch voller Gegensätze. Während sich über der Erde die Sonne glitzernd im Meer bricht, dürfen wir einen Jungen auf Cape Breton durch den Tag begleiten. Wir sehen sein Zuhause am Meer, die einfache Schönheit der Kleinstadt und das Familienleben. Der Alltag zwischen Lupinen am Wegesrand und einfachen Spielplätzen, Botengängen und der Beobachtung des Meeres wirkt luftig und leicht. Selbst der Friedhof am Meer ist hell und freundlich.

 

In einem krassen Kontrast dazu stehen die wiederkehrenden, fast schwarzen Einschübe der Geschichte, in denen vom Leben unter Tage erzählt wird. „Und tief drunten unter dem Meer gräbt mein Vater nach Kohle“, lesen wir immer wieder. Das ist nicht viel. Aber es ist das, was der Junge vom Leben und der Arbeit seines Vaters in der Dunkelheit weiß.

Ein Buch, das durch Sprachliche und visuelle Kontraste lebt. Durch Brüche. Andeutungen. Zwischen den Zeilen schwingt die Angst des Jungen um seinen Vater. In der Luft liegt die Ahnung, dass auch der Junge in der Geschichte einmal diesen gefährlichen Job unter Tage machen wird, der traditionell von Generation zu Generation weitergegeben wird.

 

Stadt am Meer ist ein wahnsinnig berührendes Buch. Ein Buch, das mit kurzen, prägnanten Sätzen eine große Geschichte erzählt. Ein Buch, dessen grandiose Illustrationen es schaffen, den Kontrast zwischen Oben und Unten, Hell und Dunkel, Leichtigkeit und Schwere spürbar werden zu lassen.

Ein wunderbares Buch über eine vergangene Zeit und einen aussterbenden Beruf. Absolute Empfehlung!

Stadt am Meer

  • Joanne Schwartz, Sydney Smith
  • Aladin
  • ISBN: 978-3848901449
  • ab fünf Jahren

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Aus einer ganz anderen Perspektive schaut Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee aufs Meer. Immer tiefer taucht dieses Sachbuch für Kinder hinab in die unbekannten Tiefen des Ozeans. In eine Welt, in der Licht, Wärme und Nahrung weit entfernt zu sein scheinen. Eine lebensfeindliche, fast unwirkliche Welt – in der sich dennoch überraschend viel Leben finden lässt.

Ein sehr aufregendes Leben übrigens, in dem unterschiedlichste Spezies auf gänzlich unterschiedliche Weise versuchen, in der nahrungsarmen Tiefsee zu überleben. Immer tiefer tauchen wir hinab ins Dunkel, vorbei an Krill und Meeresschnecken. Wir sehen Leuchtkalamare, die wie funkelnde Diamanten an uns vorbei ziehen. Je weiter wir hinabtauchen, umso bunter und leuchtender werden die Lichter der Tiefsee. Wir bestaunen Anglerfische und Tiefseegarnelen, die mit ihrem Licht gezielt Beute anlocken. Wir sehen Fische wie den Malacosteus Niger, der eingebaute Scheinwerfer in seinen Augen hat und gruseln uns ein wenig vor dem Viperfisch, der durch sein eingebautes Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Wasserströmungen nicht nur unfassbar gefährlich ist (er kann vorbeiziehende Fischschwärme spüren!), sondern auch wirklich schauderhaft aussieht.

Die Tiefsee ist Niemandsland für uns. Von den meisten Lebewesen haben wir noch nie etwas gehört. Oder kennt ihr schon einmal etwas von Dreibeinfische, Flohkrebse oder Aaswürmer? Eben!

Wirklich ins Staunen kommen wir angesichts der erst 2002 entdeckten Tiefseegärten, die in 6000 Meter Tiefe mit ihren bunten Farben und Formen einen atemberaubenden Anblick bieten.

Auf großformatigen Bildern hat die Künstlerin Annika Siems unfassbar schöne Gemälde der Tiefsee gemalt. Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee ist eine gelungene Verbindung von Kunst und aktueller Forschung. Es ist ein Buch, das uns in die bisher unbekannten Geheimnisse der Tiefsee einführt und uns begeistert für einen Lebensraum, den es dringend zu schützen gilt.

Ein Exemplar dieses Buches könnt ihr aktuell sogar auf meinem Instagram Account gewinnen!

Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee

  • Annika Siems, Wolfgang Dreyer
  • Aladin
  • ISBN: 978-3791373898
  • ab sieben Jahren

Welche Bücher über das Meer sind eure Favoriten? Ich freue mich, wenn ihr sie mir in den Kommentaren verratet oder gleich selbst mitmacht bei der #kinderbuchrunde auf Instagram.

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