Corona Schatzsuche für Kinder – eine Anleitung

Corona Schatzsuche

Während unserem Versuch, die Langeweile der Kontaktsperre mit Spaziergängen zu überbrücken, sehen wir sie: kleine Regenbogen, die über den ganzen Ort verteilt an Hausmauern oder Bänken gemalt sind. Wir freuen uns, ist doch der Regenbogen aktuell ein Zeichen der Verbundenheit: wir sind alleine, aber dennoch vereint darin, zu unser aller Schutz zu Hause zu bleiben.

Gut, den Kindern helfen diese Gedanken herzlich wenig. Sie langweilen sich. Der Alltag fehlt, Spielmöglichkeiten mit Freunden und all die Abenteuer, die sich über den Tag ergeben. Wir freuen uns trotzdem über dies kleinen Zeichen im Ort. Unterbrechen sie doch die Langeweile, weil wir die Augen nun offen halten – in der Hoffnung, irgendwo noch einen dieser neuen Regenbogen zu entdecken. Nachdem wir erfahren, was es mit den Regenbogen auf sich hat, sind die Kinder kaum mehr zu halten.

Corona Schatzsuche

Eine Schatzsuche durch den Ort

soll es geben! Wir jubeln, denn genau das hat uns tatsächlich gerade gefehlt: eine Möglichkeit, alleine mit den Kindern unterwegs zu sein und eben doch gemeinsam mit anderen ein Abenteuer zu erleben. Eine Unterbrechung des Alltags. Denn seien wir mal ehrlich: es IST anstrengend! Nicht nur für uns Erwachsene, gerade auch für unsere Kinder im Kindergartenalter, die anders als Eltern und große Geschwister eben nicht via Handy Kontakt halten können.

Über WhatsApp bekomme ich erste Instruktionen und erfahre, wo wir uns auf den Weg machen sollen. Die Kinder stürmen aus dem Haus. Schon bald stehen wir am Kirchplatz unseres Dorfes, wo die Jagd nach dem Schatz ihren Anfang nehmen soll. Alle gewählten Stationen sind uns bekannt. Und doch können die Kinder jedes Mal etwas entdecken und werden eingeladen, genau hinzuschauen: welches Tier ist auf dem Wappen? Welche Figuren siehst du auf dem Zaun? Es sind die kleinen Dinge, die in den Mittelpunkt gerückt werden bei dieser Schatzsuche. Daneben gibt es immer wieder auch Bewegungsaufgaben für die Kinder.

Im Slalom zum Schatz

So müssen sie beispielsweise im Slalom rückwärts zwischen Pfosten laufen oder auf einer Mauer balancieren. Ideal für Kinder, die aktuell viel Zeit in Innenräumen verbringen. Die Kinder hüpfen, balancieren und beantworten die Fragen in meinem Handy. Sie zählen braune und weiße Schafe. Vor allem eilen sie begeistert von einer Station zur nächsten. Groß ist die Neugierde auf den Schatz. Darauf, endlich zu erfahren, was uns am Ende erwartet.

Im Wald finden wir dann den Schatz: einen kleinen Eimer, aus dem sich die Kinder etwas Süßes und ein paar Glitzersteine nehmen dürfen. Glücklich kauend sitzen wir im Unterholz. Beseelt von dieser aufregenden Tour durch den Ort, der uns eine Auszeit brachte vom Trott der Isolation.

Corona Schatzsuche

Gemeinsam, aber nicht zusammen

Auf dem Rückweg dann sehen wir vor dem Kindergarten eine Familie, die ebenfalls unterwegs ist zum Schatz. Unsere Kinder grinsen und kichern. Sie sind stolz, nichts zu verraten. Es fühlt sich so gut an zu sehen, dass noch mehr Menschen dieses Abenteuer erleben: gemeinsam, aber eben nicht zusammen.

Ein paar Fakten zu Schatzsuche:

  • Eingeladen wurden betreffende Familien per WhatsApp
  • alle Stationen und Aufgaben wurden über dieses Medium mitgeteilt. zusätzlich gab es Fotos der einzelnen Etappen, um diese leichter finden zu können.
  • an den Stationen selbst befanden sich keinerlei Hinweise auf die Schatzsuche
  • der Weg dazwischen war für aufmerksame Schatzsucher aber mit Regenbogen gesäumt
  • Dauer der Schatzsuche: ca 60 Minuten
  • Schwierigkeitsgrad: für Kindergartenkinder

 

Hier noch ein Interview mit Miriam, die diese Corona Schatzsuche in unserem Dorf ins Leben gerufen hat

Wie kamst du auf die Idee, diese Corona Schatzsuche zu organisieren?

„Die Idee dazu hatte ich schon zwei Wochen vor Ostern. Eine Freundin hat mit ihrer Kleinen eine Art Dorfralley gemacht, das hat mir den Anstoß dazu gegeben. Ich hab dann Schnitzeljagd mal gegoogelt und auf Pinterest ein bisschen rumgeschnüffelt. Immer mal wieder über ein paar Tage verteilt. „

Was war der Grund dafür, das Ganze per WhatsApp zu organisieren und sich gegen Hinweisschilder vor Ort zu entscheiden? Wie viele Personen hast du eingeladen? Nach welchen Kriterien?

„Ich wollte die Schatzsuche so planen, dass ich sie auch mit anderen teilen kann. WhatsApp erschien mir der einfachste Weg. Teilgenommen hat die Kindergartengruppe meiner Tochter (der ganze Kindergarten erschien mir zu viel), Bekannte und Freunde aus dem Ort und den umliegenden Ortschaften mit Kindern im geeigneten Alter. Mittlerweile wurde es etwa 30x geteilt“.

Wie bist du auf die einzelnen Stationen gekommen? Wie auf die (sensationell gute!) Kombination aus Quiz und Bewegungsaufgaben? Wie hast du konkret die Schatzsuche geplant?

„Als erstes habe ich mir überlegt, wo das Ziel sein soll. Die Stationen hatte ich ungefährt im Kopf und eine ungefähre Route hatte ich mir gedanklich zurecht gelegt. Die Strecke sollte nicht zu lang und anstrengend für Kinder sein, die Aufgaben erfordern ja auch Konzentration und es soll ja Spaß machen. Insgesamt schätze ich die Route auf 1,5 km und man braucht etwa 60 bis 90 Minuten.

Dienstag nach Ostern bin ich dann bepackt mit Zettel, Kugelschreiber, Kreide, Handy, dem Hund und meiner Tochter los gelaufen und bin an der Kirche gestartet. Die meisten Aufgaben habe ich mir auf dem Weg selbst ausgedacht, bzw. mit meiner Tochter zusammen gemacht. Da konnte ich sehen, was kann sie mir beantworten, woran hat sie Spaß bzw. hat sie mich auch oft zu den Aufgaben inspiriert. Grundsätzlich habe ich versucht immer eine Bewegungsaufgabe und eine Denkaufgabe pro Station zu finden“.

Welche Tipps würdest du anderen geben, die eine solche Schatzsuche organisieren wollen?

„Um Stationen zu finden und Aufgaben zu entwickeln einfach Augen und Ohren offen halten. Auf dem Weg und an den Stationen habe ich dann die Regenbogen gemalt, Pfeile waren mir zu langweilig und Regenbogen haben ja schon eine besondere Bedeutung durch Corona erhalten, dachte das passt. Am besten an Stellen malen, die etwas wettergeschützt sind und die möglichst ins Auge (Augenhöhe der Kinder) fallen beim Laufen“.

Kannst du etwas zu den Kosten der Schatzsuche sagen?

„Kosten hatte ich für die Corona Schatzsuche eigentlich keine, da meine Tochter natürlich wieder Schokolade für fünf Kinder geschenkt bekommen hat zu Ostern. Alles andere hatte ich zu Hause“.

Danke Miriam für dieses Interview und dein Engagement für die Kinder hier im Ort!

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